Heinrich Hoffmann (1938)

Adolf Hitler in seinem Arbeitszimmer auf dem Obersalzberg ©Bundesarchiv/Wikimedia commons/CC BY-SA 3.0 DE

Heinrich Hoffmann (1885-1957) wurde in Fürth geboren und wuchs in Regensburg auf. Im Atelier seines Vaters Robert und seines Onkels Heinrich erlernte er den Fotografenberuf. 1909 eröffnete er ein eigenes Atelier in der Schellingstraße in München. Nach dem Ersten Weltkrieg dokumentierte er die Zeit der Münchener Räterepublik und deren Niederschlagung durch Reichswehr, Freikorps und Bürgerwehren. Im April 1920 trat er der NSDAP bei und lernte im selben Jahr Adolf Hitler kennen. 1923 porträtierte er ihn erstmals in seinem Fotostudio. Zwischen beiden entwickelte sich ein vertrautes Verhältnis.

Posen für die Kamera

Hoffmann wurde zu Hitlers Leibfotograf. In seinem “Verlag nationalsozialistischer Bilder” beschäftigte er zeitweise bis zu dreihundert Mitarbeiter und konnte Umsätze in der Höhe von Millionen von Reichsmark verbuchen.

Im April 1945 setzte sich Hoffmann nach seinem letzten Besuch bei Hitler nach Bayern ab und wurde dort von der US-Armee festgenommen. Ein halbes Jahr später wurde er in das Gefängnis des Internationalen Militärgerichtshofs nach Nürnberg verlegt, wo er seine Archivbestände ordnen musste, um Beweisdokumente für die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse zu sichern.

Der schuldige Zeuge

Hoffmann wurde zunächst als Hauptschuldiger eingestuft, sein von Hitler verliehener Professorentitel wurde annulliert. Er wurde er zu vier Jahren Haft und zur Konfiszierung seines gesamten Vermögens verurteilt.

Nach seiner Entlassung siedelte er sich in einem Dorf südwestlich von München an. Er starb im Alter von 72 Jahren. Hoffmanns Witwe Erna lebte bis 1988 in dem gemeinsamen Haus mit dem ehemaligen Stummfilmstar Wera Engels zusammen. Im ZDF-Film Das Zeugenhaus von 2014 wird Heinrich Hoffmann von Udo Samel verkörpert.

Wenn einmal das Lebensbuch dieses Mannes geschrieben ist, dann wird in ihm vermerkt sein, daß er der Photograph und treue Begleiter des Führers war, aber auch, daß er bedeutenden Anteil hat an der Wiederaufrichtung des Teiles der Kunst, an dem sich die Entartung am augenscheinlichsten und erschütterndsten zeigte.
— Völkischer Beobachter, 11. Juli 1938
Zurück
Zurück

Dorothea Lange (1936)

Weiter
Weiter

Margaret Bourke-White (1945)