Hoffnung gibt es immer wieder 🌼

Der 2. Februar ist für den Gärtner der wichtigste Tag im Jahr

Es werde Licht

Warum? Weil es von nun an spürbar wieder aufwärts geht. Die Kirche feiert die Darstellung des Herrn, beziehungsweise Mariä Lichtmess, die Liturgie ist nicht ganz leicht zu erklären.

Für den Laien reicht: Jetzt ist die Weihnachtszeit endgültig vorüber. Die Tage werden deutlich länger, der Bauer beginnt mit der Feldarbeit. Getreu der Regel: Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Sonne wäre weniger erwünscht, denn wenn der Dachs an diesem Tag seinen eigenen Schatten sieht, geht er für sechs Wochen zurück in den Bau, weil der Winter noch andauern wird. Ähnlich hält es das Murmeltier am Groundhog Day, der in Punxsutawney, Pennsylvania, seit 1886 begangen wird.

Für den Wetterfrosch Phil Connors ist das freilich ein Alptraum (“Und täglich grüßt das Murmeltier)” © Columbia Pictures

Wenn es solche Hoffnungstage nicht gäbe, müsste man sie glatt erfinden. Der nächste, der um den 20. März herum bevorsteht, ist die Tag- und Nachtgleiche. Also der astronomische Frühlingsbeginn. Wenn dann zur Sommerzeit umgestellt wird, kann man abends wieder bis zur Tagesschau in den Garten gehen. Sogar noch länger. Denn beim Sonnenuntergang wird es ja nicht schlagartig dunkel. Man kann da präzise unterscheiden. Zwischen »bürgerlicher Dunkelheit« (man kann auf der Straße keine Zeitung mehr lesen) und »nautischer Dunkelheit« (es kommt kein Licht mehr über den Horizont). Ganz dunkel wird es erst mit der »astronomischen Dunkelheit«, bei der die Sonne mindestens 36 Grad unter dem Horizont stehen muss; im Sommer wird das in unseren Breiten gar nicht mehr erreicht.

Wäre doch endlich Sommer! Wer so denkt, vergisst eines: Astronomisch beginnt der Sommer um den 21. Juni herum mit der Sommersonnenwende. Anschließend werden die Tage wieder kürzer. Anfangs merkt man das kaum, aber von Mitte August an kann man schon wieder melancholisch werden. Wenn die heißen Hundstage sich nicht einstellen, hofft man auf den Altweibersommer, fällt auch der aus, tröstet man sich vielleicht mit der Aussicht auf einen goldenen Oktober. Aber es hilft nichts: Sechs Monate lang kommt der Berufstätige unter der Woche kaum in seinen Garten, weil die Tage einfach zu kurz sind.

Kleiner Trost: Da unten am Äquator ist das rund ums ganze Jahr so.

Phang-Nga,18:38

Zurück
Zurück

Flieg, Hummel, flieg 🐝

Weiter
Weiter

Auf die Glocke